Walter Tell

Dialektsatire in fünf Akten von Hannes Glarner und Patrick Frey

Der gar nicht mehr junge Walter Tell, Sohn des Nationalhelden, leidet unter Verdauungsstörungen: Er kann nicht verkraften, dass sein Vater damals auf ihn geschossen hat. Seine Schwester Wilhelmine und die Mutter Hedwig tun ihr Möglichstes, um den melancholischen Heldensohn aufzumuntern. Die an Apfelschuss und Rütlischwur Beteiligten befinden sich mittlerweile alle im Himmel, wo man sich um den Gemütszustand von Walter grosse Sorgen macht. Das illustre Himmelspersonal ist sich über die Ursprünge der Schweizer Geschichte alles andere als einig und macht dem heiligen Petrus das Leben schwer.
Der eben im Himmel angekommene Wilhelm Tell wird gemeinsam mit Hermann Gessler von Petrus dazu verdonnert, erneut auf die Erde herabzusteigen, um dem Schicksal von Walter eine glückliche Wende zu geben. Die beiden alten Widersacher verbindet im Übrigen ein brisantes Geheimnis… Auf der Erde präsentiert in der Zwischenzeit Grossvater Fürst seine Lösung: Walter soll heiraten. Fürst findet in der Figur von Helvetia, einer ehemaligen Nachtclubsängerin, die ideale Braut für seinen apfelmussüchtigen Grossbuben.
Der erneut auf die Erde zurückgekehrte Wilhelm Tell ist mit dieser Verbindung gar nicht einverstanden, Gessler hingegen schon. Walter soll ausserdem ein Tell-Denkmal enthüllen, um dem Tourismus neue Impulse zu verleihen. Walter ist nur unter der Bedingung mit der Heirat einverstanden, dass ihm alle bei der Befreiung von seinem Trauma behilflich sind: Die Apfelschussszene soll nochmals nachgestellt werden – diesmal allerdings in völlig anderer Konstellation. Die historische Schweizer Prominenz versammelt sich zu diesem Akt auf dem Dorfplatz, und immer noch gilt auch hier: Die Wiederholung der Geschichte ist eine Farce.

Mit Ueli Beck, Fritz Bisenz (Acapickels), Jasmin Clamor (Acapickels), Rolf Corver, Regula Esposito (Acapickels), Peter Fischli, Patrick Frey, Denise Geiser (Acapickels), Viktor Giacobbo, Fabienne Hadorn, Isabelle Hostettler, Pia Keel, Klaus Knuth, Thomas und Volker Martins (Chaostheater Oropax), Walter Andreas Müller, Mike Müller, Linus Reichlin, Sandra Studer, Bernhard Thurnheer

Autor: Hannes Glarner, Patrick Frey
Regie: Alexander Stoia

Foto: Bernhard Fuchs

Spielzeit

Juni 2003